Seit 1974 ist Zypern geteilt. Die international anerkannte Republik Zypern übt die tatsächliche Kontrolle nur im Südteil der Insel aus, nicht hingegen im Nordteil, der durch eine 217 km lange Demarkationslinie, auch “Green Line” genannt, vom Südteil abgegrenzt ist und ausschließlich von der Türkei als eigenständiger Staat ("Türkische Republik Nordzypern") anerkannt wird. Die Stadt Nikosia ist bereits seit 1964 geteilt.
Nachdem griechische Putschisten versucht haben, den Anschluss Zyperns an Griechenland durchzusetzen, wurde der nördliche Teil Zyperns 1974 von türkischen Streitkräften besetzt. Der somit türkisch besetzte Teil wurde 1983 von den Vereinten Nationen als Teil der Republik Zypern betrachtet. Als unabhängig anerkannt ist dieser Teil allerdings nur von den Türken. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die Pufferzone und das Leben an der Grenze.
Zypern ist seit 1974 durch eine 180 km lange Grenze in zwei Bereiche geteilt: die Republik Zypern im Süden und das türkisch kontrollierte Gebiet im Norden. Völkerrechtlich gehört die ganze Insel zur Republik Zypern, dennoch steht der nördliche Teil unter Kontrolle der Türkei. Viele Bewohner Nord- und Südzyperns mussten ihre Häuser verlassen und in den jeweils anderen Teil der Insel flüchten.
Nach der Flucht wurde die Grenze für 29 Jahre geschlossen und niemand konnte mehr von einem Teil der Insel in den anderen reisen. Die Grenze verlief sogar durch Siedlungen, was dazu führte, dass Geisterstädte entstanden. Eine bekannte Geisterstadt ist Varosha in der Hafenstadt von Famagusta. Ein immer noch großer Schmerz für alle die Einwohner, die von heute auf morgen ihr Hab und Gut verlassen mussten.
Durch den EU-Beitritt der Republik Zypern im Jahre 2004 versuchte man eine Wiedervereinigung über den Annan-Plan. Alle Bewohner der Insel konnten ihre Stimme abgeben. Während 65 % der türkischen Zyprioten dafür waren, sprachen sich 75 % der griechischen Zyprioten dagegen aus. Die erste Möglichkeit, die Grenze zu passieren, war am 23.04.2003. Mittlerweile gibt es verschiedene Grenzübergänge mit Passkontrollen. Dennoch sind die Geisterstädte immer noch ausschließlich für die türkische Armee und UN-Truppen zugänglich.
Grenzübergänge gibt es von Westen bis Osten:
Die meisten Touristen fahren von der Republik Zypern in den Norden. Bei Grenzübertritt müssen EU-Bürger einen Reisepass oder Personalausweis vorzeigen. Fahren Sie mit dem eigenen PKW über die Grenze, schließen Sie am Grenzübergang eine Versicherung ab, mit einer Gültigkeit von einem Monat oder 3 Monaten. Ihr Auto muss eine Versicherung vorweisen und Sie müssen der Fahrzeughalter sein und über einen gültigen Führerschein verfügen.
Die Grenzübergänge von der Republik Zypern in den türkisch besetzten Teil Zyperns sind gut ausgeschildert. Nicht alle Grenzübergänge sind für Fahrzeuge vorgesehen. Zu Fuß überqueren Sie den Grenzübergang in der Ledra Straße in der Hauptstadt Nikosia. Beliebte Grenzübergänge mit dem Auto sind Pyla und Famagusta bzw. Derynia. Einige der Grenzposten liegen weit auseinander, sodass Sie nicht aussteigen dürfen, ehe Sie beide Grenzposten hinter sich gebracht haben (Kato Pyrgos).
Haben Sie eine gültige Kfz-Versicherung, können Sie die Grenzen 24h lang nutzen. Benötigen Sie eine Versicherung, um in den Norden zu reisen, sollten Sie den Grenzübergang von Nikosia in Agios Dometios (Metehan) nutzen. Hier steht Ihnen ein 24-Stunden-Kfz-Versicherungsservice zur Verfügung. Alle anderen Grenzübergänge stellen eine Kfz-Versicherung nur zu Bürozeiten aus.
Besuchen Sie Zypern, landen Sie entweder am Flughafen Paphos oder am Flughafen Larnaka. Planen Sie von vornherein einen Aufenthalt im türkisch besetzten Teil Zyperns, sollten Sie den Flughafen in Larnaca anfliegen, da der Grenzübergang Nikosia näher an der Grenze zu Nord-Zypern liegt. Der am meisten genutzte Grenzübergang in Nikosia ist Agios Dometios. Haben Sie die Grenze passiert, sind Sie in 20 Minuten in der Hafenstadt Kyrenia.
Ein weiterer, oft genutzter Grenzübergang liegt in der Nähe von Larnaka, im Ort Pyla. Zwar ist der Weg von diesem Grenzübergang bis zur Hafenstadt Kyrenia etwas länger, dafür sind Sie schneller an der Ostküste von Iskele oder Famagusta.
Landen oder wohnen Sie in Paphos und möchten den Norden bereisen, bieten sich die Grenzübergänge Agios Dometios, Lefka und Kato Pyrgos an. Da die Einreise über Agios Dometios einfacher ist, ziehen viele Besucher diesen Grenzübergang, trotz längerer Anfahrt, vor.
Eine Grenze spaltet die letzte geteilte Hauptstadt Nikosia in einen nördlichen und südlichen Stadtteil. Mitten durch die Altstadt verläuft die Grenze, die fußläufig überquert werden kann. Je nachdem, wie viel Zeit Sie haben, können Sie sich auch einer Führung anschließen und sich gezielt durch die Straßen jenseits der Grenze führen lassen. Kommen Sie nicht gerade zu den Stoßzeiten, benötigen Sie nicht mehr als 2 Minuten, um beide Passkontrollen hinter sich zu bringen. Tauchen Sie ein in die Geschichte der Insel Zypern und der geteilten Stadt Nikosia.
Die auch als Sophienkathedrale bezeichnete Moschee ist eine ehemalige römisch-katholische Kathedrale, die jetzt als Moschee fungiert. Die Selimiye-Moschee ist das größte noch erhaltene historische Gebäude in Nikosia.
Im Cyprus Museum erfahren Sie alles, was Sie über die Geschichte der Zivilisation auf Zypern, von der Vorgeschichte bis zur frühchristlichen Zeit wissen sollten. Alle auf der Insel gefundenen Ausgrabungen sind hier ausgestellt und bereichern die schon vorhandene archäologische Sammlung. Sie entdecken das kulturelle Erbe Zyperns wie Schmuck, Münzen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Eiszeit und der griechisch-römischen Zeit, zudem Skulpturen und Töpferwaren. Besonders stolz ist das Museum auf die Statue der Aphrodite von Soloi, eine Goldschmuck-Sammlung und Relikte aus den Königsgräbern von Salamis.
Der Heilige Tempel der Jungfrau Maria Faneromenis ist ein bedeutendes Wahrzeichen in Nikosia. Um 1222 erbaut, wurde die Faneromenis-Kirche 1861 durch ein Erdbeben zerstört. Am 13. Dezember 1898 wurde dann der Grundstein für die neue Kirche gelegt.
Die Karawanserei, im türkisch besetzten Teil von Nikosia, wurde 1572, nach der Eroberung Zyperns durch die Osmanen erbaut. Sie soll das älteste türkische Bauwerk auf Zypern sein. Wie andere Karawansereien wurde auch diese zur Unterbringung von Reisenden genutzt. Die dicken Mauern schützen die Reisenden und deren Vieh oder Handelsware vor Räubern. In der zweistöckigen Anlage wurden im Untergeschoss Tiere und kleine Läden untergebracht. Weiter oben befanden sich die Schlafgemächer der Reisenden. Im großen Innenhof wurden Waren aus nah und fern zusammengetragen. Vollständig renoviert, ist die Karawanserei Büyük Han heute ein Anziehungspunkt vieler Besucher.
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